Sonntag, 31. Juli 2011

30. Juli 2011 Auf zu den Fjorden


Wie gestern angekündigt, gab es heute schon um 7:30 Uhr Frühstück. Dementsprechend verschlafen stieg die Gemeinschaft anschließend in die Busse - heute soll es zum berühmten Geiranger-Fjord gehen.
Doch auf dem langen, vierstündigen Hinweg gab es einige Zwischenstopps: Einmal an einer Raststätte, wo es in einem Laden neben den gewöhnlichen Norwegen-Souvenirs auch die für Norwegen typischen, knuffigen kleinen Trolle in Hülle und Fülle gab. Der Sage nach sollen jene Trolle des nachts herumgewandert sein, doch das Tageslicht ließ sie zu Stein erstarren: So entstanden die norwegischen Berge.
Weiter ging es durch eine spektakuläre Berglandschaft, die auch bei „Herr der Ringe“ als Schauplatz gedient haben könnte: Reißende Flüsse, steile Felsen und Wasserfälle, die sich auf dem halben Weg nach unten in Dunst auflösen, und vom Winter verbliebene Eisplatten.
Auf dem Weg zu unserem zweiten Anhaltsziel, einem Aussichtspunkt auf einem hohen Berg, durchstießen wir mehrmals die Wolkendecke. Doch leider steckten wir auf dem Aussichtspunkt mitten in einer Nebelschicht- mit Aussicht war da nichts.
Anschließend überquerten wir den Norrdalsfjord mit einer kleinen Auto-Fähre.
Halsbrecherische Serpentinen hinauf und hinunter ging es dann zu unserem eigentlichen Ziel, dem Ort Geiranger am Geiranger-Fjord.
Dort verbrachten wir zwei Stunden, in denen wir in Dreiergruppen durch die Stadt tingelten, die hauptsächlich aus überteuerten Souvenirläden bestand. Einige von uns machten trotzdem gute Beute für Familie und Freunde, und allein für den wunderschönen Blick auf den berühmten Fjord und den dort ankernden Kreuzfahrtschiffen ‚Queen Elizabeth´ und die ‚Aida-Blu´ hat sich die Anreise gelohnt.
Auf dem Rückweg ging es wieder steile Serpentinen hinauf bis auf ca. 1800m Höhe, wo wir sowohl die Wolken- als auch die Schneegrenze durchstießen. Zum ersten mal an diesem Tag hatten wir herrlichen Sonnenschein, und wir hatten spektakuläre Ausblicke auf eine Hochplateau-Landschaft mit Flüssen, Inseln, hohen Bergen und Seen, auf denen vereinzelte Wolken wie Boote dümpelten.
Ein weiteres Highlight war die uralte Stabskirche in Lom an einem unserer Rastplätze mit der typischen westnorwegischen Bauweise: Vier gleichgroße, symmetrische Schiffe, zu einem Kreuz angeordnet, darüber viele verwinkelte Dächer und wikingerähnliche Ornamente und Verzierungen. Die ganze Kirche war aus duftendem, geteertem und geschwärztem Holz.
Diejenigen von uns, die unter 15 sind, durften kostenlos in die Kirche und können deshalb ein paar schöne Bilder von innen beisteuern.
Drumherum war ein alter Friedhof mit Grabsteinen, die überwiegend aus dem 18. Jahrhundert stammen.
Die Rückfahrt dauerte nur zwei Stunden, weil wir einen kürzeren Weg genommen haben.
Zurück in Maehlum-Gard gab es dann eine ausgiebige Grillfeier mit Salaten, Fisch, Fleisch und Stockbrot am Lagerfeuer direkt an der Otta, die von Gruppe 1 mit Tjerk und Alena vorbereitet und von Rafael und Valentin aufgeräumt wurde.
Zum Abschluss wurde ein Spiel bekanntgegeben, das die ganze restliche Fahrt dauern soll: Jeder bekam anonym einen Zettel, der besagt, ob man Mörder oder Opfer ist. Die Mörder sollen nun unauffällig durch Kneifen die Opfer „umbringen“, ohne, dass andere Verdacht schöpfen. Sobald ein richtiger Verdacht geäußert wird, ist derjenige tot. Stimmt der Verdacht jedoch nicht, ist derjenige tot, der den Verdacht geäußert hat.
Das verspricht ein spannendes Spiel zu werden!
Einige Mutige trauten sich kurz vor Mitternacht noch, in der eiskalten Otta Nachtschwimmen zu gehen. Respekt!

Inga& Lena

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